Nordwand

Die beiden Bergsteiger Toni Kurz und Andreas Hinterstoisser aus Berchtesgaden, beschließen die „Nordwand“ des Eigers zu bezwingen. Denn mit Erstbesteigung wartet nicht nur ein sozialer Aufstieg, sondern auch olympisches Gold auf sie.

Nordwand
Dauer: 126 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Philipp Stölzl
Produzenten: Danny Krausz, Benjamin Herrmann, Boris Schönfelder, Rudolf Santschi
Hauptdarsteller: Benno Fürmann, Florian Lukas, Johanna Wokalek
Nebendarsteller: Georg Friedrich, Simon Schwarz, Ulrich Tukur, Arnd Schimkat
Studio: Paramount Pictures
Sprachen: Deutsch

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Während sie sich für den Aufstieg vorbereiten, treffen sie auf Tonis Jugendliebe Luise, einer Reporterin und ihren Kollegen Arau, die über den Aufstieg für das Nazistische Deutschland berichten sollen. Am nächsten Morgen steigen Toni und Andi in die Wand ein, wobei Ihnen die österreichische Seilschaft mit Willi Angerer und Edi Rainer dicht auf den Fersen bleibt. Anfänglich läuft alles gut, und beide Teams kommen gut voran. Doch nachdem ein Wetterumschwung stattfindet und sich der Österreicher Willi schwer verletzt, beginnt ein Kampf ums Überleben.

Besetzung, Drehorte & Infos zum Film

Nordwand„, ein Film von Regisseur Phillip Stölzl im Jahr 2007 wurde an Originalschauplätzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gedreht. Der Stab bestand aus den Drehbuchautoren Benedikt Röskau, Rupert Henning, Christoph Silber und Johannes Naber. Das Produktionsteam bestand aus Danny Krausz, Benjamin Herrmann und Boris Schönfelder. Für die Musik war der österreichische Komponist Christian Kolovits verantwortlich. Hinter der Kamera stand Kolja Brandt und um den Filmschnitt kümmerte sich Sven Budelmann.

In den Hauptrollen agieren die deutschen Schauspieler Benno Führmann und Florian Lukas als Toni und Andreas, in den Rollen von Edi und Willi sind die österreichischen Darsteller Georg Friedrich und Simon Schwarz zu sehen.

Premiere hatte „Nordwand“, dass die Genres Historie, Abenteuer und Drama umfasst, in Locarno am 9.August 2008 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele. Die Länge des Films umfasst 121 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben.

Ausgezeichnet wurde das Bergsteigerdrama mit dem deutschen Filmpreis 2009 und dem Preis der deutschen Filmkritik 2008.

Inhalt & Handlung vom Film „Nordwand“

Deutschland 1936. Toni Kurz und Andi Hinterstoisser sind seit Kindheitstagen befreundet und waren nicht nur gemeinsam bei den Gebirgsjägern, sondern sind auch begeisterte Bergsteiger und ein eingespieltes Team. Berge wie den Dachstein und den Watzmann kennen sie wie ihre Westentasche. Als bei den kurz bevorstehenden olympischen Spielen auch eine Auszeichnung für die Erstbesteigung der Eiger Nordwand in den Focus rückt und die Namen Kurz und Hinterstoisser fallen, gibt sich die Volontärin Luise bei ihren Vorgesetzten Arau, dem Redakteur der Berliner Zeitung, als Freundin der beiden zu erkennen.

Mit dem Angebot, ihren ersten großen Artikel zu schreiben, reist sie zu Tony und Andi, um sie von einer Erstbesteigung zu überzeugen. Doch Tony lehnt zunächst ab und erst durch viele Gespräche, kann ihn Andi ihn dazu überreden, den Versuch zu wagen. Sie reisen in das Berner Oberland und treffen dort abermals Luise. Toni sieht, dass Arau wohl ein Auge auf Luise geworfen hat, was ihn nun noch mehr dazu anspornt in die Wand einzusteigen. Zum Abschied gibt er seiner Jugendfreundin sein Tourenbuch und Luise erkennt, dass es wohl sein bisher gefährlichster Aufstieg ist. Sie verabschieden sich mit einem leidenschaftlichen Kuss.

Dauerregen

Nach zwei Tagen Dauerregen steigen Toni und Andi noch vor Morgengrauen in die Nordwand ein, dicht gefolgt von den Österreichern Willi Angerer und Edi Reiner. Schon vor dem Erreichen des ersten Eisfeldes erwartet die Seilschaften ein erstes Hindernis, in Form einer Plattenzone, die allerdings von Andi überwunden werden kann. Beide Bergsteigergruppen steigen nach wie vor getrennt auf, bis Willy durch einen Steinschlag eine Verletzung am Kopf erleidet. Die Gruppe beschließt zusammenzubleiben.

Das gesamte Geschehen wird auf der Hotelterrasse der Kleinen Scheidegg von der Weltpresse und Zuschauer gespannt mit Fernrohren verfolgt.

Nach der ersten Nacht im Biwak tritt eine Wetterverschlechterung ein und Willy verletzt sich schwer am Bein, sodass die gesamte Mannschaft den Rückzug antritt. Beim Abseilen der letzten 150m wird eine Lawine zur tödlichen Falle. Sie trifft mit solcher Wucht auf die Bergsteiger, dass der Haken ausreißt und Edi, durch das Gewicht von Andi und Willi an einen Felsen geschleudert wird und bewegungsunfähig, erfriert. Auch Andi ist schwer verletzt und versucht sich nach oben zu ziehen, als jedoch ein Haken ausbricht und alle drei in die Tiefe zu stürzen drohen, kappt er das Seil, um den unverletzten Tony zu retten.

Luise, will mit Hilfe von drei Bergführern und Hans Schlunegger Tony retten. Doch der Schneesturm ist zu stark und die Rettungsaktion muss abgebrochen werden. Am nächsten Tag wird ein neuer Versuch gestartet und Toni kann sich bis zu fünf Metern zu seinen Rettern abseilen, als sich der Seilknoten im Karabiner verhängt, und der geschwächte Bergsteiger vor seinen hilflosen Rettern verstirbt.

Luise zog später nach New York und arbeitete als Fotografin. Die Erinnerung an ihre großen Liebe begleitete sie ein Leben lang.

Filmkritik und Fazit zum Film „Nordwand“

Mit „Nordwand„, einem Tatsachenbericht, ist es dem Multitalent Philipp Stölzl gelungen, das Geschehene neu zu definieren. In einer atemberaubenden Bergkulisse zauberte er einen Kinofilm, der das Publikum durch Spannung und Dramatik in seinen Bann zieht. Gekonnt zeichnet der Kameramann Kolja Brandt die Szenerie, der ums Leben kämpfenden, erschöpften Alpinisten auf, und gibt den Kontrast zu den Parteifunktionären und der sensationslüsternen Presse, realitätsgetreu, an den Zuschauer weiter.

Etwas kritisch gesehen wurde der geschichtliche Hintergrund, der mit den bekannten Aufzeichnungen nicht übereinstimmt. Zum einen die Figur der Luise (Johanna Wokalek), die nie existierte, zum anderen Toni und Andi, die sich rebellisch gegenüber den Hitler Regime verhalten und trotz allem olympisches Gold aus deren Händen entgegennehmen würden.

Die breite Masse allerdings bewertet „Nordwand“, als sehenswerten Film, der manch einen mit Effekten überladenen Hollywood-Streifen durch seinen Realitätsbezuges, um einiges überbieten kann.

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